Aktuelles

Sonntag, 4. Mai 2025, 10.00 Uhr - Tauferinnerungs-Gottesdienst




Herzliche Einladung zum Gottesdienst mit Tauferinnerung!

Dienstag, 6. Mai 2025, 20.00 Uhr - Kirchgemeindeversammlung

Kirchgemeindeversammlung (Rechnungsgemeinde), Kirchgemeindezentrum. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!

Sonntag, 11. Mai 2025, 10.00 Uhr - Ökumenischer Gottesdienst

Ökumenischer Gottesdienst zur Neuuniformierung der Musik Stettfurt-Matzingen (MSM), Pfarrer Jens Liedtke-Siems und Gemeindeleiterin Gabi Suhner, Schulhaus Mühli. Im Anschluss an den Gottesdienst offeriert die MSM einen Apéro. Herzliche Einladung!

Gedanken aus dem April-Band

AN OSTERN: DEM TOD INS GESICHT LACHEN


Habt ihr euch über die gewagte Überschrift dieses Leitartikels zu Ostern gewundert? Dem Tod ins Gesicht lachen? An Ostern sollen wir das tun? Meine Ostererinnerungen waren über viele Jahre stark mit dem Karfreitag verbunden. Der Gedanke, dass Jesus für meine Sünden ans Kreuz gegangen ist, war an diesem Tag bei uns allgegenwärtig. Ein Tag, welcher schwer auszuhalten war. Am Karfreitag (von althochdeutsch kara: «Klage», «Kummer», «Trauer») bedenken wir wesentliche Eckpfeiler unserer Existenz: Unsere Verantwortung vor Gott, unser Angewiesen sein auf Gottes Gnade und Vergebung, und letztlich geht es auch um Tod und Trauer. Ich glaube, man sollte die traurige Stimmung aber nicht übertreiben. Ich sehe den Karfreitag inzwischen von Ostern her. Im Englischen heisst der Karfreitag auch «Good Friday». Obwohl Jesus unter grossen Qualen stirbt, ist es für uns Menschen ein guter Tag: Wer so wie Jesus von Nazareth an Gott und seinem Willen festhält, der wird vom Tode errettet werden.

Wenn wir das wirklich glauben können, ist es nicht mehr weit bis zum österlichen Lachen. Diesen Brauch finde ich befreiend. Lachen am höchsten christlichen Feiertag? Humor bei einer derart ernsten Angelegenheit, die den Tod thematisiert? Ja, durchaus! Der Apostel Paulus weist uns den Weg und fragt triumphierend: «Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?» (1. Kor. 15,55). Das Osterlachen ist ein «Trotzdem-Lachen», ein Lachen im Angesicht der eigenen Sterblichkeit. Der Tod ist eben nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen, ewigen Lebens. Und deshalb haben wir zu Ostern allen Grund zum Lachen. Der Brauch des Osterlachens, lateinisch «risus paschalis», war im Mittelalter weit verbreitet. Man lachte den Tod am Ostersonntag aus und erzählte sich Witze, um in die rechte Stimmung zu kommen. Besondere Bedeutung bekommt dieses Osterlachen an einem Ort, wo Menschen wahrlich nichts zu lachen hatten. Im KZ von Dachau hielt ein junger holländischen Pfarrer, Willem-Eicke den Hertog, an Ostern 1944 eine Predigt mit dem Titel «Und Gott lacht …»

Ein Häftling hat mitstenographiert: «Das Lachen Gottes im auferstandenen, lebendigen Herrn leuchtet über uns… Gott schenkt uns am dritten Tage ein Lachen, so reich, dass wir es immer hören müssen und wieder hören: Wie Gott lacht über den Tod, selig rettend, herrlich… Dieser Trost soll durch die ganze Welt gehen und überall, wo geweint wird oder wo die Zähne zusammengebissen werden, um nicht zu weinen, oder wo gelacht wird, weil man sonst weinen müsste, dort überall soll das Lachen Gottes hörbar werden. Und ich darf die Freude weitertragen als seine Gabe und Aufgabe in diesem schrecklichen Leben, in dieser tödlichen Welt im KZ, bis einmal alles vorbei ist… Denn alles wird vorübergehen. Nur Gottes Lachen wird bleiben. Der Anfang und das Ende. Halleluja!»

So die bewegenden Worte des Pfarrers im KZ. Ich wünsche uns allen karfreitägliche Nachdenklichkeit und österliche Freude in eure Herzen. 
Euer Pfarrer Jens Liedtke-Siems