Herzliche Einladung zum Gottesdienst an Pfingsten mit Abendmahl, Pfarrer Jens Liedtke-Siems.
Musikalische Umrahmung durch Reto Schärli (Orgel) und Benjamin Bär (Trompete).
Herzliche Einladung zum Lobpreisabend!
Gemeinsam singen wir Anbetungslieder aus dem "Rückenwind" und hören inspirierende Worte von Dietrich Bonhoeffer.
Vor wenigen Wochen wurde auch in der Schweiz an das Ende des 2. Weltkrieges vor 80 Jahren erinnert. Bei mir hat das viele Erinnerungen wachgerufen. Meine Mutter war 1945 gerade neun Jahre alt. Sie hat uns später viel von den letzten Kriegstagen erzählt. Besonders eindrücklich ist mir die Schilderung eines Tages in Erinnerung geblieben, welchen sie mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter an der Elbe verbringen musste. Plötzlich gab es einen heftigen Beschuss der Flüchtlingsgruppe. Die Familie meiner Mutter versteckte sich in einem Bombenkrater. In der Hektik vergassen sie die Jüngste, meine Mutter Edelinde. Sie sass mutterseelenallein auf dem Wagen und hatte Todesangst.
Eine Urangst kam in dem jungen Mädchen hoch: Der Anker im Leben, die Mutter, sie war entrückt, nicht mehr zu sehen. Es war der schlimmste Tag in ihrem Leben bis dahin. Mir ist dies in der Vorbereitung auf den Pfingstsonntag wieder in den Sinn gekommen: Diese lähmende Angst, wenn auf einmal die prägende Leitperson im Leben nicht mehr da ist. Das zieht einem den Boden unter den Füssen weg.
Eine solche Erfahrung müssen die Jünger Jesu in den Tagen vor Pfingsten auch gemacht haben. Sie sind mit Jesus durch das Land gezogen, er hat sie aufgebaut und ihnen Mut gegeben, es waren ja alles einfache Männer, Fischersleute ohne Ansehen und ohne Bildung. Wie eine Mutter hat sich Jesus um sie gekümmert, ihnen ein neues Leben geschenkt. Und dann kam der Auffahrtstag und plötzlich ist Jesus nicht mehr da. Ich stelle mir die Leere in den Jüngern vor und die Angst: Was wird nun aus uns? Angst fährt ihnen in die Knochen und sie verstecken sich im Obergeschoss eines Hauses - alle Türen zu, Licht aus
Da sitzen sie und versuchen sich Klarheit über ihr Leben zu verschaffen: Wie soll es nun weitergehen mit uns?
Ein entscheidender Moment der Weltgeschichte tut sich da am Pfingstmorgen auf! Wenn jetzt einer aufgestanden wäre und hätte gesagt: «Ich gehe wieder in meine Heimat!» Vielleicht wäre dann die Sache mit Jesus am Ende gewesen.
Aber niemand geht, nein, jemand kommt zu den Jüngern: Der Geist Gottes kommt über die Jünger mit lautem Brausen, mit Feuer und Donner. Eine gewaltige Erfahrung, die den Anwesenden durch Mark und Bein gegangen ist. Und dann passiert Grosses. Die Jünger machen die Türen auf, sie wollen diese Kraft Gottes, die sie gerade am eigenen Leib gespürt haben, weitergeben in alle Welt. Was sie froh macht, soll auch andere froh machen. Und dann passiert Grosses. Die Jünger machen die Türen auf, sie wollen diese Kraft Gottes, die sie gerade am eigenen Leib gespürt haben, weitergeben in alle Welt. Was sie froh macht, soll auch andere froh machen. Pfingsten - Also dem Namen nach, fünfzig Tage nach Ostern, ist der Geburtstag der Kirche.
Gottes Geist will auch uns rausholen aus aller unserer Angst und Ratlosigkeit. Wir können Gott darum bitten, zu jeder Zeit: Komm Heiliger Geist und hilf mir aus meiner Not!
Ich wünsche uns allen gesegnete Pfingsttage und würde mich sehr freuen, euch am Pfingstsonntag, 8. Juni, in der Kirche Matzingen um 10 Uhr zu treffen.
Euer Pfarrer Jens Liedtke-Siems