Wie hältst Du es eigentlich mit Geschenken? Macht es Dir Freude, Geschenke für Deine Liebsten zu besorgen? Vor kurzem las ich in einer Umfrage zur Weihnachtsfreude in der Schweiz. Es ging darum, was Schweizerinnen und Schweizer über Geschenke zu Weihnachten denken. Über das Ergebnis will ich Euch kurz berichten. Die befragten Männer gaben mehrheitlich an, dass ihre Partnerinnen die besten Geschenke aussuchen, umgekehrt war nur ein kleiner Teil der Frauen der Meinung, dass ihre Partner besonders gute Geschenke aussuchen würden.
Besonders verpönt bei den Geschenken sind Küchengeräte, Socken und Duftkerzen. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala bei den Geschenken stehen nicht etwa die besonders teuren Geschenke, sondern ganz hoch im Kurs stehen Geschenke, die vom Herzen herkommen. Wenn sich also jemand aus der Familie ganz besonders viel Mühe bei der Auswahl des Geschenks gemacht hat, wenn das Geschenk genau zu den Bedürfnissen des Beschenkten passt, dann erfreut das unser Herz - sagt die Umfrage!
Und ich denke, hier hat die Umfrage schon recht. Ich habe immer am meisten Freude, wenn ich merke, dass hier mit Herzenswärme ein Geschenk ausgesucht worden ist.
Was mir als Mensch so viel bedeutet, so viel Freude macht, all dies gilt für Gott ebenso. Gott gibt uns an Weihnachten nicht irgendein Geschenk! Nein, sein Geschenk kommt von Herzen. Es ist wohl überlegt und für uns ein Segen!
Welches Herzensgeschenk von Gott meine ich hier genau? Ich meine damit die Tatsache, dass Gott sich an Weihnachten auf den Weg zu uns macht. Gott kommt in der Heiligen Nacht zu Dir und zu mir, er kommt, um zu bleiben. Von Herzen wünscht sich Gott, dass wir eine feste Freundschaft, einen Freundesbund, mit ihm schliessen. Bist du bereit, deine Herzenstür für dieses besondere Geschenk, dieses herrliche Angebot zu öffnen?
Folgende kleine Geschichte gefällt mir in dem Zusammenhang besonders gut: Sie handelt von dem Maler C. Hunt. Er hat ein Bild gemalt, das Christus zeigt, wie er an der Tür einer kleinen Hütte klopft. Das Bild ist ziemlich einfach, aber sehr aussagekräftig: Christus steht vor einer Tür, mit einer Hand zum Klopfen erhoben. Hunt hat alle seine Freunde und Bekannten eingeladen, das Bild genau zu betrachten und ihm ihre Meinung zu sagen. Er wollte wissen, ob sie einen Fehler darin entdecken würden.
Nach einer Weile kam ein junger Künstler zu ihm und sagte: „Herr Hunt, ich glaube, ich sehe einen grundsätzlichen Fehler in diesem Bild.“ Hunt fragte neugierig: „Was meinst du?“ Der junge Künstler antwortete: „Sie haben vergessen, einen Türgriff oder ein Schloss an die Tür zu malen. Wenn Christus an die Tür klopft, dann müsste die Tür doch verschlossen sein, oder?“ Hunt lächelte und sagte: „Mein junger Freund, genau das ist die Wahrheit: „Die Tür ist nur dann zugeschlossen, wenn sie von außen verschlossen ist. Wenn Christus an deine Tür klopft, dann kann die Tür nur von innen geöffnet werden.“
Diese Geschichte zeigt eine wichtige Erkenntnis: Christus wartet geduldig vor unseren Herzenstüren. Er kann nur eintreten, wenn wir ihn hineingelassen haben. Er kann nur kommen, wenn wir bereit sind, ihm zu öffnen.
Ich wünsche Euch in der Advents- und Weihnachtszeit viele gute Herzenserlebnisse mit unserem Heiland Jesus Christus.
Frohe und gesegnete Weihnachten!!
Euer Pfarrer Jens Liedtke-Siems