Aktuelles

Aktion Weihnachtspäckli - Sammelaktion vor dem Coop Matzingen


Samstag, 8. November 2025, 08.00 - 17.00 Uhr

Wir freuen uns, wenn Sie die Aktion Weihnachtspäckli auch dieses Jahr unterstützen!
Besuchen Sie uns am Stand vor dem Coop Matzingen, wo die Pakete gefüllt und verpackt werden.

Gottesdienst am Laiensonntag, 9. November, 10.00 Uhr


HOFFNUNG - JETZT ERST RECHT

Herzliche Einladung zum Laien-Gottesdienst, anschliessend Kirchenkaffee!

Gedanken aus dem November-Band

DU BIST NICHT ALLEIN!


Regelmässig darf ich die erste Seite unserer wertvollen Gemeindezeitschrift „Band“ inhaltlich gestalten. Jedes Mal überlege ich: Was ist denn mir gerade wichtig? Was möchte ich gerne den Leserinnen und Lesern mitteilen? Das Ergebnis ist dann ganz unterschiedlich: Mal sind es Gedanken zum Kirchenjahr, mal sind es allgemeine Glaubensthemen und manchmal ist es auch ein Thema, welches mir einfach nahe geht. Heute ist mal wieder so ein Thema für mich dran und ich danke euch allen einfach dafür, dass ihr mal darüber nachdenkt, was ich euch diesmal mit auf den Weg geben möchte. Danke vielmals! 

Also, ich kenne mich nicht sehr gut in der Geschichte der Schweiz aus, aber mein Verständnis ist es, dass die Schweiz früher sehr viele arme Gegenden hatte. Gegenden, wo das Überleben nicht nur einfach war, Gegenden, wo es viele Kinder und wenig Arbeitsstellen gab. Das hat nach meinem Empfinden mit sich gebracht, dass es in der Schweiz schon lange das allgemeine Lebensgefühl gibt: „Du musst es selbst schaffen! Schau, dass Du niemand etwa schuldig bist, übernimm Verantwortung für dein Leben!“

Bitte versteht mich richtig: Diese Einstellung hat auch sehr viel Positives an sich, vielleicht hat sie auch erst den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes so richtig möglich gemacht. Es ist aber auch eine Einstellung, die möglicherweise die Seele verhärten lässt. Ich könnte auch sagen: Mit dieser Lebensphilosophie kann man sich das Leben auch unnötig schwer machen.

Ich beobachte seit einigen Jahren in meinem Pfarramt an verschiedenen Orten der Schweiz den Rückzug der Gemeindemitglieder aus der Gemeinschaft. Was meine ich damit? Ich meine damit, dass immer mehr Gemeindemitglieder nicht mehr auf die heilsame, segensspendende Kraft der christlichen Gemeinschaft an wichtigen Stationen ihres Lebens zurückgreifen wollen. Ich denke hier z.B. an folgende Möglichkeiten, in der Gemeinschaft der Kirchgemeinde Halt, Trost und auch Freude zu erleben: Hochzeiten, öffentliche kirchliche Bestattungen, Konfirmandenunterricht, Taufen, seelsorgerliche Begleitung durch die Pfarrperson.

Ihr Lieben, ich will nicht jammern. Dafür gibt uns der christliche Glaube keinen Raum, keinen Anhalt. Aber ich will werben: IHR SEID NICHT ALLEIN! Nutzt doch den Schatz des gemeinsamen Durchlebens von schönen und schweren Momenten des Lebens.
Dafür hat sich mal vor vielen hundert Jahren eine evangelische Kirchgemeinde in Matzingen gegründet und wegen dieser christlichen Gemeinschaft bin ich letztes Jahr mit meiner Familie nach Matzingen gekommen.

Meine konkrete Einladung auch an euch alle: Überlegt doch einmal, wie es in eurem Herzen rund um das Thema „Gemeinschaft im Glauben“ bestellt ist. Und wenn ihr merkt, dass euer Herz da verhärtet ist, dass ihr alles Schöne und Schwere des Lebensweges allein oder nur im engsten Familienkreis durchleben möchtet, so rufe ich euch heute zu: Gemeinsam lebt es sich besser!

Der christliche Glaube war von Anfang an ein Gemeinschaftsprojekt. Die ersten Christinnen und Christen bildeten sofort Hausgemeinden, trafen sich in den Häusern der Mitglieder.

Nun weiss ich, dass es auch viele Enttäuschungen gibt, schlechte Erfahrungen, die ihr vielleicht mit Kirchgemeinde und auch mit Pfarrpersonen gemacht habt. Ja, das gab und gibt es immer wieder. Aber für mich überwiegt eindeutig das Gute.
Alle, die sich in der evangelischen Kirchgemeinde Matzingen engagieren, haben Freude an der Gemeinschaft, möchten die christliche Hoffnung teilen.

So, das wollte ich euch unbedingt heute einmal schreiben. Ich würde mich so sehr freuen, wenn dieser Rückzug ins Private gestoppt und durch eine Rückkehr ins Gemeinsame, ins Gemeinschaftliche, ersetzt werden könnte.

Ich wünsche euch allen in dieser Endphase des Jahres ganz viele schöne gemeinschaftliche Erlebnisse.

Euer Pfarrer Jens Liedtke-Siems